Positive Psychologie in Arbeit & Alltag | Mag. Gottfried Epp
Theorie U
Die „Theorie U“ und ich waren eigentlich keine Liebe auf den ersten Blick.Obwohl die „Theorie U“ in meiner Wahrnehmung irgendwie schon früher (z.B. Supersionsausbildung, 2008-2010) war ich wahrscheinlich zu sehr mit ihren eigenen Themen beschäftigt. 2015 bin auf den EdX Online-Kurs „U.Lab: Transforming Business, Society, and Self“ aufmerksam geworden. Ich habe mir auch das Buch gekauft, und bin mehr und mehr reingekippt.
Seither beschäftige ich mich intensiv mit der „Theorie U„. Ich versuche das Modell in meine Trainings und Coachings als Theorie und v.a. als Hintergrundmodell einzubringen.
Im Folgenden gibt es einen kleine Zusammenfassung zur Theorie U. Wer sich noch nicht so intensiv mit der Theorie U beschäftigt hat, oder auch zur Auffrischung, dem sei der folgende Abschnitt inkl. dem Original-Video von Otto Scharmer empfohlen.
Theorie U – 4 Ebenen des Zuhörens
Die Theorie U kann einerseits als Prozessmodell für Entwicklungen gesehen werden, andererseits auch als Rahmenmodell für die 4 Ebenen des Zuhörens. Der erste Abschnitt richtet den Fokus auf die Ebenen des Wahrnehmens und Zuhörens.
Oftmals reicht dies nicht aus, und man braucht andere Herangehensweisen, welche auf Vertrauen und Zukunftsgerichtetheit basieren. Leading from an emerging future – Von der Zukunft her führen. Ein zentraler Baustein dabei ist das Zuhören zu lernen, ja Sie haben richtig gelesen: dem Zuhören kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.
Vorweg muss erwähnt werden, dass man nicht automatisch im „Zuhör-Modus“ ist. Man kann auch im „Weghör-Modus“ unterwegs sein, einige Beispiele:
man davon überzeugt ist alles zu wissen, und braucht daher auf die Einschätzung (nicht Meinung) von Experten*innen nicht
Wenn etwas schief geht, ist es wichtiger einen Schuldigen zu finden als der Ursachen auf den Grund zu gehen
Oder man will einfach nicht wahrhaben, dass etwas nicht rund läuft oder man etwas nicht weiß.
Kommen wir nun zu den vier Ebenen des Zuhörens:
1 Downloading
2 Seeing
3 Sensing
4 Presencing
1. DOWNLOADING: Anleitungen und Checklisten
Das Downloading bildet die erste Ebene des Zuhörens, und eignet sich gut für wiederkehrende Prozesse und Routinen mit bekannter, wenig variierender Komplexität, die sich gut in Checklisten, Anleitungen o.ä. zusammenfassen lassen. Zwischenfazit: Downloading reicht vom „wissen wir schon“, „haben wir gleich“ bis hin zum „haben wir bereits gelöst, hier ist die Anleitung“.
Beim Downloading liegt eine „Ich-in-mir“ Feldstruktur vor, und der Fokus der Aufmerksamkeit bleibt innerhalb der Grenzen der eigenen Organisation. Höflichkeitsfloskeln, regelkonformes Vorgehen und eine hierarchische Vorgehensweise stehen im Mittelpunkt des täglichen Handelns.
Stimme des Urteils: „Das haben wir immer schon so gemacht.“
Nachdem man sich auf eine gemeinsame Intentionsbildung geeinigt hat, ist in einen Entwicklungsprozess gestartet. Auf dem Weg zur zweiten Ebene steht die Stimme des Urteils im Weg. Wenn man stets bei den alten Mustern und Denkgewohnheiten nicht ändern will, bleibt man auf der ersten Ebene hängen, weil „das haben wir immer schon so gemacht“. Neue Informationen (auf rationaler Ebene) werden genauestens geprüft, bis eine Begründung gefunden wird, warum man diese nicht integrieren kann. Entweder ist die neue Lösung noch nicht gut genug, oder diese wird nicht angenommen, weil diese von einer anderen Abteilung oder Organisation entwickelt wurde, und daher nicht gut sein kann (Not-Invented-Here-Phänomen). In beiden Fällen tragen die eigene Unsicherheit, der geringe Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit und das geringe Vertrauen in die Lösungen anderer dazu bei, dass diese Schwelle nicht überschritten werden kann.
2. SEEING: Öffnung des Denkens
Diese Art des Zuhörens konzentriert sich vor allem auf Daten und Fakten. Beim kommunikativen Handeln auf der zweiten Ebene, beim Seeing, nimmt man bewusst Unterschiede und Widersprüche zum Gewohnten wahr, und versucht diese mit gewohnten Mustern zu verknüpfen. Es findet eine sachliche Auseinandersetzung über Daten und Fakten statt, und es kommt zu einem Öffnen des (logischen) Denkens. Durch Aussagen wie z.B. „Kann nicht sein“ oder „Das stimmt nicht mit unseren Modellen überein. Wir haben ganz andere Zahlen.“ kommen Widerstände zum Ausdruck, und es wird die Stimme des Urteils hörbar.
Beim Seeing liegt eine „Ich-in-Es“ Feldstruktur vor, und der Fokus der Aufmerksamkeit wandert an die Grenze der eigenen Organisation. Man geht zum Fenster (zur Grenze der eigenen Organisation) und schaut hinaus, wie das die anderen machen. Es beginnen differenzielle Konfrontationen in Form von Debatten, und man wagt zu sagen, was man denkt und beim Öffnen des Fensters sieht. Bei der Öffnung des Denkens steht daher die Auseinsetzung mit den eigenen Strukturen und Prozessen im Mittelpunkt. Die Marktteilnehmer*innen versuchen sich durch einen Wissensvorsprung – im Sinne einer Best-Practice – einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Die vorherrschende Marktlogik ist die Auffassung, dass eigene Gewinne nur auf Kosten der Konkurrenz erzielt werden können.
Stimme des Zynismus: „Das funktioniert sicher nicht, daher brauchen wir gar nicht weitermachen“
Die Stimme des Zynismus verhindert ein tieferes Eindringen in einen schöpferischen Gestaltungsprozess. Zynismus und ähnliche Reaktionen können ein Schutzmechanismus sein, um sich nicht emotional in eine Sache vertiefen zu müssen und sich distanzieren zu können.
Manchmal bleibt man aber auch beim „logisch ist es ja noch erklärbar, aber …“ bzw. dem Klassiker „das funktioniert sicher nicht, daher brauchen wir gar nicht weitermachen“ hängen. Die Stimme des Zynismus lässt auch deutlich erkennen, dass wir an der Grenze der eigenen Logik, an der Grenze der eigenen Organisation sind. Ein Überschreiten dieser Grenze kommt auch einem Verlassen der eigenen Komfortzone gleich. Selbst wenn man ein gutes Gefühl hat, sich weiter auf einen Entwicklungsprozess einzulassen, wird man oft von Vorschriften und Regel der eigenen Organisation eingeholt. „Bis hierhin kann ich es logisch argumentieren und vor allem verteidigen. Also lieber nicht entscheiden als falsch.“ Gigerenzer (2008) spricht in diesem Zusammenhang von defensiven Entscheidungen. Man entscheidet sich für die besser argumentierbare Option A, obwohl einem die Intuition sagt, dass Option B wahrscheinlich günstiger und effektiver ist. Bei defensiven Entscheidungen trifft man demnach „Lieber nicht die beste Option, als eine die ich nicht logisch argumentieren kann.“
3. SENSING: Öffnung des Fühlens
Das Zuhören in der dritten Ebene setzt die Fähigkeit zur Empathie voraus. Wenn es gelingt sich in die Perspektive der/des Anderen hineinzuversetzen, ist dies ein Anzeichen, dass man (möglicherweise) bereits auf der dritten Ebene angelangt ist. Ein höfliches jedoch floskelhaftes „Ich kann dies gut nachvollziehen, wie es Ihnen/Dir geht, aber …“ erfüllt demnach noch nicht die Kriterien des empathischen Zuhörens. Solange ein „Aber“ dabei ist, heißt dies, dass man dies zwar sein Gegenüber akustisch wahrgenommen hat, jedoch noch auf dem eigenen Standpunkt stehengeblieben ist (Anm.: Dies muss nicht bewusst oder gar boshaft sein). Bei einem authentischen und offenen „Ich kann gut nachvollziehen wie Ihnen / Dir geht, UND wie geht es Ihnen/Dir damit?“ hingegen, scheint der Perspektivenwechsel gut gelungen zu sein. „In den Schuhen des Anderen gehen“ oder „mit den Augen des Anderen sehen“ sind passende Bilder dazu.
Beim Seeing liegt eine „Ich-in-Dir“ Feldstruktur vor. Der Fokus der Aufmerksamkeit liegt außerhalb der eigenen Person und der eigenen Organisation. In anderen Worten: Man schaut gemeinsam mit anderen von außen auf die eigene Person oder Organisation drauf. Man unterstützt sich dabei das eigene Handeln zu reflektieren, und blinde Flecken aufzudecken. Das Konkurrenzdenken ist überwunden, und das Lernen mit der Unterstützung anderer steht im Vordergrund. Die Beziehungen der einzelnen Stakeholder, das größer werdende Vertrauen ermöglichen einen Dialog auf Augenhöhe. Es werden neue Prinzipien der Zusammenarbeit ausgehandelt.
Für einen Dialog auf der dritten Ebene braucht man partizipative Sicherheit bzw. psychological safety. Darunter versteht man, dass man darauf vertrauen kann, alles sagen zu dürfen ohne dabei in eine Verteidigungsposition gedrängt zu werden oder gar ausgelacht zu werden. Die partizipative Sicherheit kann auch als Metapher für Klima des Vertrauens gesehen werden. Im Dialog rücken aktives Zuhören (ohne vorauseilende Erklärungen und Bewertungen), das Zulassen über Gefühle und Emotionen zu sprechen, Feedback im Form von Ich-Botschaften und die bewusste Unterscheidung in den Interpretationsebenen (Beschreiben, Erklären, Bewerten) – sowie der Versuch möglichst lange auf der Beobachtungs- und Beschreibungsebene zu bleiben – in den Mittelpunkt. Oftmals sind ein Rückgang der Lautstärke und ein Ansteigen einer Spannung im Raum wahrnehmbar.
Stimme der Furcht: „Eigentlich möchte ich ... , aber ....“
Die Stimme der Furcht [1] ist die letzte und oftmals schwierigste Hürde auf dem Weg zum Presencing. Man glaubt den eigenen Zynismus überwunden zu haben, und dann bekommt das Wort „aber“ die zweite Luft. „Eigentlich möchte ich Webdesigner werden, aber ob das Internet ausgerechnet auf mich gewartet hat?“, „Eigentlich wollte ich immer schon ein Buch schreiben, aber mich nimmt ja kein Verlag.“ Das „eigentlich-aber“ ist also eine sehr mächtige Wortkombination, welche auch eine Schutzfunktion erfüllt. Sie schützt uns vor Enttäuschungen, Fehlschlägen, vor dem Scheitern – und sie schützt uns vor möglichen Erfolgserlebnissen. Kulturell gesehen haben wir im deutschsprachigen Raum einen Nachteil: Scheitern wird mit „du hast verloren“ und „wer einmal verloren hat, schafft es beim zweiten Mal auch nicht“ gleichgesetzt. Scheitern könnte auch positiver konnotiert sein, wie z.B. im Silikon Valley – „Es hat zwar nicht funktioniert, aber das ist doch der, der das mit den … probiert hat.“ Vielleicht braucht es zur Überwindung der Stimme der Angst die eine oder andere Inspiration, positive Unterstützung aus dem sozialen Umfeld (wie z.B. KollegInnen, FreundInnen, PartnerIn, Familie).
Vielleicht ist es hilfreich den Satz statt mit „aber“ mit „und“ zu vervollständigen. Vielleicht hilft ein „was ist, wenn doch“ oder ein „was ist, wenn ja“. Kommen wir noch kurz zum „eigentlich“. Das deutet darauf hin, dass man es „eigentlich“ schon weiß, nur sich noch nicht traut. Fazit: Wenn man die Stimme der Angst überwindet, könnten die Vorsätze „Eigentlich wollte ich immer schon ein Buch schreiben, UND ich werde einen Verlag finden.“ oder „Eigentlich möchte ich Webdesigner werden, und ich werde als erstes wordpress ausprobieren.“ lauten, UND der Weg zum Presencing wird geöffnet.
[1] In Scharmer (2015) wird die „Voice of fear“ mit der „Stimme der Angst“ übersetzt. Sowohl gründliche Abwägung als auch für mein Bauchgefühl ist die Übersetzung „Stimme der Furcht“ stimmiger. Furcht wird durch eine konkrete Bedrohung („Ich könnte beim Klettern abstürzen.“) ausgelöst, und hat Vermeidungs- oder Verteidigungsstrategien zur Folge. Angst ist im Vergleich dazu wesentlich diffuser und oftmals ohne konkrete Bedrohung („Angst vor Ansteckung durch die Vogelgrippe.“). Im Sinne der Theorie U steht das Überwinden und Loslassen („Soll ich wirklich den nächsten Schritt wagen, soll ich wirklich loslassen.“) im Vordergrund. Daher plädiere ich für die Übersetzung „Stimme der Furcht“.
4. PRESENCING: Öffnung des Willens
Im Presencing könnte daher das Sprichwort „Wenn Du es eilig hast, gehe langsam“ in „Wenn Du es eilig hast, versuche die Quelle aufzuspüren“ übertragen werden. Im Presencing ändert sich nicht nur die Sichtweise, die Perspektive. Im Idealfall ist das Ergebnis einer solchen Begegnung, dass wir am Ende nicht mehr dieselbe Person sind, die wir zu Beginn des Gesprächs waren. Man agiert auf einem höheren Aufmerksamkeitslevel, und dies ermöglicht uns tiefer an die Quelle unseres eigenen (oder auch organisationalen) Selbst heranzukommen. „Wer möchte ich (wirklich) sein?“ (und nicht welche Rolle möchte ich spielen) und „Wo möchte ich Nutzen und Sinn stiften?“ sind hier die beiden zentralen Fragen.
Beim Presencing liegt eine „Ich-in-Gegenwärtigung“ Feldstruktur vor. Der Begriff „Gegenwärtigung“ ist von englischen Original „Presencing“ abgeleitet. Presencing ist ein Kunstwort und setzt sich aus den Silben Presence (Gegenwart) und Sensing (Hinspüren) zusammen. Der Fokus der Aufmerksamkeit liegt in der gegenwärtigen sinnlichen Erfahrung, in der Reflexion während des Handelns.
Die besondere Wirkung des Presencing kommt dann zur Geltung, wenn letzte Unsicherheiten abgelegt werden konnten, und die Stimme der Angst restlos verstummt ist. Es braucht auf keine wie immer gearteten Regeln geachtet werden, sämtliche Kostenrechnungen und Excel-Tabellen dürfen Pause machen, Reibereien und Konflikte in der Zusammenarbeit sind geklärt, neue Prinzipien der Zusammenarbeit wurden ausgehandelt und der Begriff Augenhöhe ist keine leere Floskel, letzte Zweifel wurden ausgeräumt und das eigene Ich geht in entstehendes Wir über – ja dann, dann ist es angerichtet:
Für den magischen Moment der Stille – Wie ein weißes Blatt Papier, auf dem man neu beginnen kann.
Die eigene authentische Identität: Who am I? Was sind meine innersten, am tiefsten liegenden Werte. Welche inneren Bilder tauchen dabei auf? Was ist es, das mich / uns ausmacht?
Die eigene Quelle des Handelns: What is my work? Was ist meine Aufgabe? Wo will ich für andere, für die Gesellschaft Sinn stiften? Wozu mache ich das? Was ist mein innerster Antrieb? Was ist für mich sinnstiftendes Handeln?
Für das Eintauchen in die vierte Ebene des Zuhörens – und somit auch für einen gelingenden U-Prozess – sind meiner Ansicht ein Klima des Vertrauens und ein hohes Maß an partizipativer Sicherheit unabdingbare Voraussetzungen. Ein hohes Maß an wahrgenommener partizipativer Sicherheit stellt sicher, dass Organisationmitglieder keine Angst vor möglichen Strafen und Sanktionen haben, sondern im Gegenteil dazu motiviert werden, gemeinsam die eigene Organisation weiter zu entwickeln.
Zum Vertrauensklima gehört auch, dass man zu Wort kommt, wenn ein Gedanke, ein Impuls auftritt oder besser emergiert. Das Team (bzw. die Gruppe) entwickelt eine Gesprächskultur Es mag vielleicht verwundern, jedoch braucht es für ein Vordringen zum Presencing auch Disziplin. Genauer gesagt, die Disziplin der Zurückhaltung nicht bei jedem Diskussionspunkt ein Kommentar oder eine Meinung abgeben zu müssen, geschweige denn den eigenen Standpunkt verteidigen zu müssen. Manche Gruppen helfen sich in der Lernphase (welche auch schon auf Ebene 2 oder 3 beginnen kann) mit einen Kommunikationssymbol, z.B. Stift, Stab oder einem kleinen Ball. Wer das Symbol in der Hand hält, ist am Wort. Er/Sie konzentriert sich auf die wesentlichen Aspekte, und versucht (ausgedehnte) Monologe zu vermeiden. Bei der Disziplin der Zurückhaltung vertraue man einerseits darauf, dass der Gedanke im Raum ist und daher (vielleicht von jemand anderen) ausgesprochen wird, UND dass man die eigenen Gedanken, Ideen, Impressionen hinzufügen kann.
Zusätzlich können Sie an dieser Stelle Otto Scharmer im Orginal genießen. Hier ein Ausschnitt aus dem MITx Online-Kurs.
Literaturtipps:
SCHARMER, Otto (2014) Theorie U: Von der Zukunft her führen: Presencing als soziale Technik (3. Aufl.)
SCHARMER, Otto (2018) The Essentials of Theory U: Core Principles and Applications (Taschbuch – englisch)
SCHARMER, Otto (2019) Essentials der Theorie U: Grundprinzipien und Anwendungen (Taschenbuch)
Theorie U als Prozessmodell: Zukünftige Enwicklung gestalten
In einer komplexer werdenden Welt gibt es kein Patentrezept, um Wandel und Transformationsprozesse zu gestalten. Projekte scheitern oft, weil man sich nur mit Äußerlichkeiten beschäftigt, wie z.B. Strukturen, Standardprozessen, Kennzahlen, etc. Man bleibt im Gewohnheitsmodus, in der Komfortzone, oder im Downloading wie es in der Theorie U heißt.
Komplexe Herausforderungen bedürfen einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit der eigenen Quelle des Handelns. Diesen blinden Fleck des Lernens und der Führung gilt es mit der Theorie U zu überwinden.
Der blinde Fleck liege vor allem darin, dass die innere Haltung der Veränderungsagenten*innen zu wenig berücksichtigt wird. Der Erfolg von Transformationsprozessen hängt letztlich von der inneren Haltung ab. Otto Scharmer beschreibt sieben Prozessschritte (bzw. sieben soziale Kommunikationsprozesse), welche bei einem erfolgreichen U-Prozess durchlaufen werden:
Downloading: Routine und Standardprozesse dominieren das Handeln (Komfortzone, Gewohnhen)
Seeing: Von der gemeinsamen Intentionsbildung geht es in das erste Feld des Co-Sencing. Man beginnt sachliche Differenzen wahrzunehmen
Sencing: Durch das Öffnen des Fühlens nimmt man das eigene System mit den Augen des Anderen wahr.
Presencing: Der Quelle des eigenen Handelns auf den Grund gehen, um von der emergierenden Zukunft aus Entwicklung zu gestalten.
Cristalizing: Den Flow des Presencing ins Performing bringen
Prototyping heißt entwickeln und ausprobieren: „Fail soon to learn quickly!„
Performing: Die neuen Ideen werden in die Welt gebracht, und in die Tat umgesetzt.
Schlussendlich bietet die Theorie U sehr gute Anregungen für erfolgreichen Wandel. Ich freue mich über Ihre Rückmeldungen, und stehe Ihnen sehr gerne für ein kostenloses Erstgespräch zur Verfügung.