Agiles Lernen: 5 Faktoren der PERMA-Kultur als Grundlage

Agiles Lernen trifft PERMA – Anfang Februar erreichte mich die frohe Botschaft, dass meine Einreichung bei der Agile Austria 2020 angenommen wurde. Ich freue mich sehr am 29. od. 30.4.2020 in Graz einen Workshop leiten zu dürfen.

„The optimist believes that bad events have specific causes, while good events will enhance everything he does.

The pessimist believes that bad events have universal causes and that good events are caused by specific factors: When.“

Martin E.P. Seligman about Learned Optimism

Agiles Lernen im Kontext der Positiven PSychologie

Ansatzpunkte der Positiven Psychologie für eine fördernde, selbstgesteuerte Lernkultur

Agiles Lernen hat – analog zum agilen Arbeiten – den Kunden (also den Mitarbeiter) und die Auswirkungen auf das Unternehmen im Fokus. Auch wird Lernen im agilen Umfeld deutlich selbstgesteuerter und viel stärker in sozialen Netzwerken stattfinden. Ebenso dürfte es sich schon herumgesprochen haben, dass Lernen nicht nur durch das Ausbessern von Schwächen stattfindet.

Ebenso, dass es nicht funktioniert, Schwächen auszublenden und nur an das Positive zu denken. „Schwächen managen, Stärken stärken“ lautet das Credo der Positiven Psychologie.

Die Elemente der PERMA-Kultur des Lernens sind: Positive Emotionen (P), Engagement (E), Relationships (R), Meaning (M) und Accomplishment (A), und werden im Folgenden näher beschrieben.

Positive Emotions (Positive Emotionen)
Das Ausbleiben von negativen Emotionen und Gefühlen ist zwar hilfreich, jedoch noch nicht ausreichend um ein glückliches Leben zu führen. Das regelmäßige Erleben positiver Emotionen wie Zufriedenheit, Dankbarkeit, Genuss oder Zuneigung ist ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden. Außerdem: Wer mit Hoffnung und Optimismus in die Zukunft blickt, verbessert mit hoher Wahrscheinlichkeit das tägliche Wohlbefinden.
Engagement & Flow (Flow-Erleben)
Hierbei ist das englischsprachige Engagement gemeint, und bezieht sich somit auf das Flow-Erleben. Dieser Begriff geht auf den Psychologen Mihály Csíkszentmihályi zurück, und beschreibt das Gefühl eines „In-der-Tätigkeit-Aufblühens“ oder eines „Schaffens-Rausches“. Wenn Menschen in ihrer Tätigkeit aufgehen, sich für etwas – wie von selbst- engagieren, spricht man vom Flow-Erleben.

Der Flow entsteht meist bei der Bewältigung von Aufgaben, welche hinsichtlich der eigenen Kompetenzen und der zeitlichen Anforderungen im Bereich zwischen Unterforderungen (Langeweile) und Überforderungen (Angst) liegen. Das Flow-Erleben lässt uns aufblühen und erhöht bedeutend unsere Lebenszufriedenheit. Daher sollten Aufgaben entsprechend der Kompetenzen gefunden werden, die weder über- noch unterfordern.

Relationships (Soziale Beziehungen)
Soziale Interaktion mit anderen ist ein wichtiger Bestandteil für das alltägliche Wohlbefinden. Ein Sprichwort aus dem klinischen Bereich lautet: „Einsamkeit macht depressiv“, und zeigt auf, dass soziale Beziehungen für ein gesundes Leben Grundvoraussetzung sind. Soziale Interaktionen und darauf aufbauende soziale Beziehungen können in der Familie, in Freundschaften, in Gruppen, in Netzwerken oder in Team stattfinden.

Wichtig ist vorerst, dass diese stattfinden. Erst danach stellt sich die Frage nach der Art und Weise. Empathisches Handeln, der Resilienzfaktor Netzwerkorientierung, aktiv konstruktiver Reaktionsstil (ACR), authentisches Feedback oder auch kooperative Teamarbeit auf Augenhöhe sind Begriffe, die zum PERMA-Faktor Relationships dazu gehören. Chris Peterson formulierte passend dazu: „Other people matter“.

Meaning & Purpose(Sinn-Erleben)
Der vierte Faktor des PERMA-Modells bezieht sich auf das Erkennen und Erleben von Sinn. Seligman bezieht sich hierbei vor allem auf das eudaimonsiche Wohlbefinden. Auch bei diesem Faktor sollte man auf eine positive Bilanz achten.

D.h., man sollte das tägliche Handeln so gestalten, dass es den eigenen Werten und Idealen entspricht.

Accomplishment (Vollendung, Leistung)
Der fünfte PERMA-Faktor Accomplishment bezieht sich nicht in erster Line auf das Ergebnis eines Prozesses (z.B. Punkte bei einem Test), sondern vielmehr auf den Prozess selbst:

„Ich bin beim Test angetreten“ oder

„Ich habe mich getraut, beim Test anzutreten.“.

Man könnte auch sagen, es geht darum sich des „Weg dorthin“ bewusst zu werden, und die Zielerreichung auch zu zelebrieren, und nicht nur um den „Outcome“.

In anderen Worten: Wenn man eine Aufgabe, ein Projekt geschafft, darf man dies auch feiern – bedingungslos! Nicht nur, wenn dies „sehr gut“ erledigt wurde.

Agiles Lernen heißt den Lernenden in den Mittelpunkt stellen

Der Prozess des Workshops selbst ist dem Gedanken des agilen Lernens verpflichtet, und stellt daher die Lernenden in den Mittelpunkt. Der Workshop besteht aus einem abwechslungsreichen, interaktiven Format aus Theorieinputs, spielerischen Lernsequenzen und gemeinsamen Reflexionen. Der Workshop basiert auf dem mit dem WIFI-LENA Award für Innovative Lernkonzepte ausgezeichneten Einreichung „Lead me if you can!“

Nutzen für die Teilnehmer*innen

  • Grundgedanken der Positiven Psychologie
  • PERMA-Konzept als Grundlage für agiles Lernen
  • Spielerisches und agiles Lernen in der Praxis erleben
  • Reflexion der eigenen Vorgehensweise
  • Ideen zur Umsetzung mitnehmen

Agile Austria 2020: Destination Agile

Die heurige Konferenz steht unter dem Motto „Destination Agile“ und bietet über 250 Teilnehmer*innen, 48 Stunden agiles Know-How, 40 Speaker und 30 Workshops an.

Diese 5 Tracks erwarten Sie bei der AAC 2020:

  • Agile Mind(Set)
  • Agile with a Smile
  • Agile Hangover
  • Agile Hangar
  • Open Track (New Experiment)

Weitere Info: www.agile-austria.org

Corona-Upade

Aufgrund der besonderen Umstände und der beschlossen Vorsichtmaßnahmen musste die ACC 2020 verschoben werden. Wir sehen uns 2021!

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