In der Welt der psychologischen Resilienz und des nachhaltigen Lebensstils finden sich bemerkenswerte Parallelen zwischen der Permakultur und dem PERMA-Modell der Positiven Psychologie. Sowohl die Permakultur als auch das PERMA-Modell teilen den gemeinsamen Anspruch, langfristige, nachhaltige Systeme zu schaffen, die das Wohlbefinden von Mensch und Umwelt fördern.
Inhaltsverzeichnis
PERMAkultur: Wenn sich Ökologie und Psychologie treffen
In diesem Blogbeitrag erkunden wir nicht nur die Grundprinzipien dieser beiden Konzepte, sondern stellen auch eine praktische Methode vor, den „3+3 Morning Starter“, der es ermöglicht, die Prinzipien des PERMA-Modells effektiv in den Alltag zu integrieren.
Die Ähnlichkeiten zwischen der Permakultur und dem PERMA-Modell sind keineswegs zufällig, sondern bewusst gewählt. Sowohl die Permakultur aus der ökologischen Sphäre als auch das PERMA-Modell teilen nicht nur den gemeinsamen Wortstamm „permanent“, sondern auch ethische Grundsätze und Leitgedanken.
Ursprünglich aus der Landwirtschaft stammend, ist Permakultur ein Konzept, das Lebensräume als langfristige, nachhaltige Systeme betrachtet, in denen Mensch, Tier und Pflanze symbiotisch interagieren. Die Grundprinzipien der Permakultur – Earthcare, Peoplecare und Fairshares – sowie Leitsätze wie Langfristigkeit, Vielfalt, Kooperation und Optimierung statt Maximierung spiegeln eine tief verwurzelte Philosophie wider.
Grundsätze und Leitsätze PERMAkultur
Die (ökologische) Permakultur beruht aus drei ethischen Grundsätzen:
- Earthcare: bedeutet Fürsorge für die Erde und das Leben darauf.
- Peoplecare: Recht auf Zugang zu den Lebensgrundlagen
- Fairshares: gerechtes Teilen und begrenzten Verbrauch von Ressourcen wie Bodenschätzen.
Die wichtigsten Leitsätze sind:
- lanfristig statt kurzfristig
- Vielfalt statt Einfalt
- Kooperation statt Konkurenz
- Optimierung statt Maximierung – Nachhaltige Effektivtät statt kurzfristige Effizienz
Die fünf Faktoren im PERMA-Modell der Positiven Psychologie sind:
- von positiven Eindrücken und Erfahrungen (Positive Emotions),
- das Meistern der Aufgaben im Beruf und im Alltag (Engagement & Flow),
- das Erleben von unterstützenden Beziehungen (Relationships),
- von sinnvollen und sinnstiftenden Aufgaben und Tätigkeiten (Meaning & Purpose)
- und von Erfolgserlebnissen (Accomplishment).
Die Verbindung zwischen PERMA und Permakultur geht über das Oberflächliche hinaus. Beide Ansätze verfolgen einen ganzheitlichen, wissenschaftlich fundierten Weg ohne esoterische Tendenzen. Während in der Permakultur die nachhaltige Landwirtschaft im Fokus steht, adressiert das PERMA-Modell die psychologischen Aspekte des Flourishings. Beide streben eine umfassende, langfristige Entwicklung an, die auf evidenzbasierten Erkenntnissen basiert und das Wohlbefinden von Individuen und Gemeinschaften fördert.
Alltagsintegration als Herausforderung
Die Integration des PERMA-Modells der Positiven Psychologie in den Alltag kann eine transformative Wirkung auf das persönliche Wohlbefinden haben. Als Klassiker unter den Dankbarkeitsübungen hat sich die „3 good things exercise“ etabliert, die vor allem am Abend angewendet wird. Doch für diejenigen unter uns, die den Tag lieber mit Energie und Positivität beginnen, habe ich eine innovative Variante entwickelt: den „3 x 3 Morning-Starter“.
Basierend auf meinen Erfahrungen als Coach und meinen eigenen Erlebnissen möchte ich Ihnen heute den „3+3 Morning Starter“ vorstellen. Diese Methode zeichnet sich vor allem durch ihre Kompaktheit und schnelle Anwendbarkeit aus. In nur 5 bis 10 Minuten können Sie diese Übung auf dem Weg zur Arbeit, als Start im Büro oder im Home-Office durchführen.
3+3 Morning Starter
Die Übung besteht aus zwei Teilen mit je 3 Unterpunkten. Der erste Teil besteht aus dem Rückblick auf gestern oder/und die vergangene Woche wie bei der „3 Good Things Exercise“
Teil 1 des „3+3“
Was sind drei Dinge die mir gestern / letzte Woche (besonders) gut gelungen sind und/oder Freude bereitet haben?
Denken Sie daran, dass es nicht das berühmte „1 Millon Euro-Projekt“ sein muss. Es zählen die kleinen Dinge des Lebens: Ein netter Austausch mit einer Kollegin, eine Unternehmung mit der Familie oder Freunden*innen, eine (kleine) kreative Idee oder einfach ein paar Minuten Zeit für selbst nehmen. Wichtig dabei ist, dass man in ein paar Stichworten notiert, was der eigene Anteil dabei war. Dies kann „Zeit nehmen“, „Prioritäten setzen“ im Sinne des Selbstmanagements sein. Ebenso kann man hier die eigenen Charakterstärken reflektieren: „Mutig sein“, „Ausdauer“, Dankbarkeit“ um nur drei Beispiele zu nennen. Im Grunde gibt es hier kein richtig und falsch!
Im zweiten Teil notiert man sich ein bis drei Aktivitäten des heutigen Tages auf die man sich freut. Anmerkung: Manchmal freut man sich auch, wenn etwas vorüber ist, wie eine Prüfung oder eine wichtige Präsentation bei einem Kunden.
Auf welche drei Dinge, Tätigkeiten oder Aktivitäten freue ich mich heute besonders?
Teil 2 des „3+3“
An anderen Tagen kommen die Freudenmoment erst am Nachmittag (Zeit für das Hobby, Spielen mit den Kindern, Spiel der Lieblingsmannschaft, usw.). Und manchmal ist es einfach ein großer Punkt: „Heute probiere ich das neue Workshopkonzept aus“.
Ein kleiner Tipp, wenn es scheinbar nur einen großen Punkt gibt: Versuchen Sie keine Teile zu finden, wie z.B. Theorieinputs, neuen Grafiken oder Übungen beim Workshopbeispiel.
Alles Gute beim Ausprobieren!
P.S.: Sie machen / Du machst das gut!
Lesetipps
PERMA-SL-Dashboard (1): Die 10 Positiven Emotionen
PERMA-SL-Dashboard (2): Engagement and Flow
PERMA-SL-Dashboard (3): Relationships
PERMA-SL-Dashboard (4): Meaning and Purpose
PERMA-SL-Dashboard (5): Accompishment