Die Kunst der Positiven Kommunikation durch Active Constructive Responding (ACR)


In unserer schnelllebigen Welt, geprägt von hektischem Alltag und ständiger Informationsflut, wird die Bedeutung positiver Kommunikation oft unterschätzt. Eine Methode, die sich als besonders wirkungsvoll erwiesen hat, ist das Active-Constructive-Responding (ACR), auch bekannt als Aktiv-Konstruktiv-Reagieren.

Hintergrund des Active Constructive Responding (ACR)


Dieser Ansatz, entwickelt von Shelly Gable, richtet sich darauf aus, positive Momente und Erfolge in Gesprächen zu verstärken und so eine unterstützende, förderliche Atmosphäre zu schaffen. Active Constructive Responding (ACR) stellt eine besondere Kommunikationsart dar, die gezielt angewendet wird, wenn Gesprächspartner*innen ihre Erfolge oder erfreulichen Erlebnisse teilen. Das zugrundeliegende Modell des ACR unterscheidet sich anhand von zwei kritischen Dimensionen:
der Beteiligung des Zuhörers (aktiv oder passiv) und
der Reaktionsverstärkung des Sprechers (konstruktiv oder destruktiv).
Dies führt zu vier verschiedenen Reaktionsmöglichkeiten, wobei nur eine von ihnen eine nachhaltig positive Wirkung entfaltet.

Die Vier Dimensionen des Active Constructive Responding

Aktiv-konstruktiv

In dieser Form ist der Zuhörer nicht nur innerlich am Geschehen beteiligt, sondern zeigt auch äußerlich Interesse und Freude. Durch offene Fragen werden positive Emotionen verstärkt, und der Zuhörer teilt aktiv in den positiven Moment ein. Ein respektvoller Blickkontakt, ein zugewandtes Verhalten und das Ausdrücken eigener positiver Gefühle unterstreichen diese Form der Kommunikation.

Passiv-konstruktiv

Hier stimmt der Zuhörer zu, bleibt jedoch emotional eher distanziert. Es gibt eine positive Bewertung, aber die innere Beteiligung ist begrenzt. Trotzdem werden die positiven Gefühle des Sprechers nicht bewusst beeinträchtigt.

Passiv-destruktiv

Der Zuhörer ignoriert das Geschehen, wechselt das Thema oder zeigt wenig emotionales Interesse. Dabei werden nicht nur die positiven Gefühle des Sprechers vernichtet, sondern auch die Beziehungsbasis leidet unter der geringen Aufmerksamkeit.

Aktiv-destruktiv

Hier ist der Zuhörer emotional involviert, jedoch auf destruktive Weise. Kritik, das Anstoßen möglicher Probleme und das Ausdrücken eigener negativer Emotionen kennzeichnen diese Reaktion. Die nonverbalen Signale sind abweisend, was die Gesprächsatmosphäre belastet.

Beispiel 1: Active Constructive Responding & Mentoring

Dieses Beispiel ist aus dem wunderbaren Buch „Positive Psychologie und organisationale Resilienz“ von Miriam Rolfe entnommen.

Eine Mitarbeiterin in einem Pflegeteam kommt aus dem Führungskräftemeeting zurück, in dem sie eine neue Idee für die Schüleranleitung (=Mentoring) vorgestellt hat. Sie schwärmt der Kollegin vor, wie gut es gelaufen ist.
Mitarbeiterin: „Es ist mir gelungen, die anfängliche Skepsis der Führungskräfte aufzulösen. Sie waren am Schluss ganz angetan vom Mentoring.“

Active Constructive Responding in der Praxis

Beispiel 2: Active Constructive Responding & das Wienerische

Aber halt, wir wollen nicht nur über ACR sprechen, sondern auch den charmanten Wienerischen Aspekt einbringen. Wienerisch, die Sprache des Herzens! Die Art und Weise, wie sich die Wienerinnen und Wiener ausdrücken, ist berühmt für ihre Herzlichkeit und Freundlichkeit. Wir können viel von dieser entspannten und positiven Art des Miteinanders lernen.

Ich lebe zwar seit über 15 Jahren in Wien un dhabe mich mittlerweie an die Sprache gewöhnt – und auch lieben gelernt. Vor allem in den ersten Jahren hat mich ein Ausdruck stark beschäftigt: „Besser ois a Sta am Schädl!“. Übersetzt heißt das so viel wie: „Besser als einen Stein auf den Kopf“ oder etwas ausführlicher „Es ist besser als wenn Dir ein Stein auf den Kopf fällt.“ Daher heir mein – nicht ganz ernst gemeinter Versuch – das Wienerische in die vier ACR Felder zu bringen.

Active Constructive Responding und Der Wiener Dialekt: Ein humoristischer Versuch einer Annäherung

Fazit: Einfach nett zu einander sein. Positive Kommunikation kann so einfach sein!

Unter allen Formen des Responding trägt nur die aktiv-konstruktive Reaktion dazu bei, dass beide Gesprächspartner von der positiven Erfahrung profitieren können. Diese Art der Kommunikation schafft nicht nur ein gesteigertes Wohlbefinden, sondern verbessert auch die Beziehungsqualität nachhaltig. In diesem Blogbeitrag werden wir genauer darauf eingehen, wie ACR in verschiedenen Lebensbereichen angewendet werden kann und welche positiven Effekte sich daraus ergeben. Denn die Kunst der positiven Kommunikation ist nicht nur ein Luxus, sondern eine Schlüsselkomponente für erfüllende Beziehungen und persönliches Wachstum.

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