Das WOOP-Modell von Gabriele Oettingen bietet eine praxisnahe Methode, um Herausforderungen zu meistern und Erfolg zu erzielen. Es kombiniert Wünsche, Ziele, Hindernisse und Pläne, basierend auf der Erkenntnis, dass reine positive Fantasien allein nicht ausreichen, um nachhaltige Fortschritte zu erzielen.
Inhaltsverzeichnis
Einführung in WOOP
Vielmehr erfordert erfolgreiches Zielstreben eine realistische Auseinandersetzung mit möglichen Hindernissen und die Entwicklung konkreter Strategien, um diese zu überwinden.
WOOP ist eine Methode der mentalen Kontrastierung, die darauf abzielt, positive Zukunftsvisionen mit einer realistischen Analyse der gegenwärtigen Hindernisse zu kombinieren. Durch diesen Ansatz werden nicht nur Motivation und Zielklarheit gefördert, sondern auch die Entwicklung praktischer Schritte zur Überwindung von Schwierigkeiten.
Die vier Schritte von WOOP
Wish (Wunsch)
Der erste Schritt im WOOP-Prozess besteht darin, einen konkreten und erfüllbaren Wunsch zu formulieren. Dieser Wunsch sollte klar und spezifisch sein, um die Zielsetzung präzise zu gestalten. Ein vager Wunsch wie „Ich möchte erfolgreich sein“ ist weniger hilfreich als ein präziser Wunsch wie „Ich möchte mein Bewerbungsgespräch erfolgreich meistern.“
Outcome (Ergebnis)
Im zweiten Schritt wird das bestmögliche Ergebnis visualisiert, das bei der Erfüllung des Wunsches eintreten könnte. Diese Visualisierung sollte detailliert und lebendig sein, um die positive Motivation zu stärken und ein klares Bild des angestrebten Ziels zu erzeugen.
Obstacle (Hindernis)
Im dritten Schritt werden die möglichen Hindernisse identifiziert, die im Weg stehen könnten. Dies erfordert eine ehrliche und realistische Auseinandersetzung mit den potenziellen Schwierigkeiten. Durch das Erkennen dieser Hindernisse wird die Grundlage für die Entwicklung von Strategien zur Überwindung gelegt.
Plan
Der letzte Schritt besteht darin, einen konkreten Plan zu entwickeln, um die identifizierten Hindernisse zu überwinden. Dieser Plan folgt dem „Wenn-Dann“-Prinzip, bei dem spezifische Aktionen definiert werden, die bei Auftreten eines Hindernisses umgesetzt werden können. Dieser proaktive Ansatz hilft dabei, auf Herausforderungen vorbereitet zu sein und diese effektiv zu bewältigen.
Beispiel: Ein Bewerbungsgespräch erfolgreich meistern
Um das WOOP-Modell praxisnah zu veranschaulichen, betrachten wir das Beispiel eines bevorstehenden Bewerbungsgesprächs. Dieser praktische Ansatz zeigt, wie das Modell in einer realen Situation angewendet werden kann.
- Wish: möglichst konkret & erfüllbar
Der Wunsch lautet: „Mein Bewerbungsgespräch soll angenehm verlaufen.“ Dies ist ein klarer und spezifischer Wunsch, der sich auf eine konkrete und erreichbare Situation bezieht. Ein gut definierter Wunsch hilft dabei, sich auf ein konkretes Ziel zu konzentrieren.
- Outcome: das schönste Ereignis, das bestenfalls passieren kann
Das bestmögliche Ergebnis wäre: „Ich baue eine gute Beziehung zum möglichen Arbeitgeber auf und komme in die nächste Runde.“ Diese Visualisierung des optimalen Ergebnisses fördert positive Emotionen und stärkt die Motivation, das Ziel zu erreichen.
- Obstacle: mögliche Hindernisse
Ein realistisches Hindernis könnte sein: „Ich bin sehr nervös, weil es im Gespräch zu unangenehmen Fragen kommen kann, auf die ich nicht sofort eine Antwort weiß.“ Die Identifikation dieses Hindernisses ist entscheidend, um sich darauf vorzubereiten und Strategien zu entwickeln, die Nervosität zu überwinden.
- Plan: Wenn, dann!
Um das Hindernis zu überwinden, wird folgender Plan entwickelt:
- Wenn ich nervös werde, dann überlege ich mir die wahrscheinlichsten Fragen von Kunden*innen und passende Antworten. Dieser Plan hilft, sich mental auf mögliche Szenarien vorzubereiten und die Nervosität zu reduzieren.
- Es ist okay, wenn ich eine Frage nicht (perfekt) beantworten kann. Diese Einstellung erleichtert den Umgang mit Unsicherheiten und reduziert den Stress, perfekt sein zu müssen.
- Ich zähle im Gespräch Möglichkeiten auf, was ich tun könnte, um die Fragen zu beantworten. Dieser Ansatz zeigt, dass Flexibilität und Problemlösungsfähigkeiten vorhanden sind, was beim Arbeitgeber gut ankommen kann.
Fazit
„Limitationen & Warnhinweise“ zur Methode
- Möglicherweise kontraproduktiv, wenn das Ziel zu herausfordernd ist. Man bleibt beim „positiven Phantasieren“ stecken und begnügt sich mit dem „Träumen“, ohne zur Umsetzung zu gelangen.
- Die Reihenfolge MUSS unbedingt eingehalten werden. Wer mit den Hindernissen („O“) beginnt, demotiviert sich bereits im Ansatz.
Vorteile der Methode
- Ist einfach zu erlernen.
- Basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und nutzt die Funktionsweise des Gehirns.
- Hilft dabei, Wünsche zu priorisieren und kann bewusst machen, dass ein Wunsch zu groß oder gar nicht so relevant ist.
- Eignet sich für kurzfristige und langfristige Ziele.
- Hat positive Auswirkungen auf die Selbstmotivation und Zielerreichung.“
Das WOOP-Modell bietet eine effektive und wissenschaftlich fundierte Methode zur Zielverwirklichung. Durch die Kombination positiver Zukunftsvisionen mit einer realistischen Analyse möglicher Hindernisse und der Entwicklung konkreter Pläne zur Überwindung dieser Hindernisse ermöglicht WOOP es uns, unsere Ziele effektiver zu erreichen. Die Psychologie des Gelingens nach Oettingen (2017) zeigt uns, dass Erfolg nicht nur von unseren Wünschen, sondern auch von unserer Fähigkeit abhängt, Herausforderungen proaktiv zu begegnen. Indem wir WOOP in unseren Alltag integrieren, können wir nicht nur unsere Ziele besser erreichen, sondern auch unser volles Potenzial entfalten und ein erfüllteres Leben führen.
Tipp zum Ausprobieren
Für noch mehr Inspiration und praktische Anwendungstipps zu WOOP, besuchen Sie gerne die Webseite woopmylife.org. Dort finden Sie zusätzliche Ressourcen, Übungen und eine unterstützende Community, um Ihre Reise zum Erfolg und zur Selbstverwirklichung fortzusetzen. Viel Erfolg und bleiben Sie dran, Ihre Träume in die Realität umzusetzen!
Literatur
Oettingen, G. (2017). Die Psychologie des Gelingens. Droemer.